Nadine Dinter PR ist eine inhabergeführte Agentur für Pressearbeit, PR-Beratung und Art Administration. Das Leistungsspektrum reicht von klassischer Pressearbeit für kulturelle Institutionen über fachspezifische Beratung zeitgenössischer Galerien bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Promotion für Museen und Stiftungen. Den thematischen Schwerpunkt bildet die Fotografie. Darüber hinaus arbeitet die Nadine Dinter PR spartenübergreifend zu den Themenfeldern zeitgenössische Kunst, Lifestyle sowie Art & Commerce.
Maisie Cousins: SMORGASBORD
Die CHAUSSEE 36 Photo Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung der bildenden Künstlerin Maisie Cousins in Deutschland zu präsentieren. SMORGASBORD zeigt eine kuratierte Auswahl von Werken aus den Jahren 2017 bis 2024, und veranschaulicht die Bandbreite von Cousins' visueller Sprache und ihrer künstlerischen Handschrift.
Die frühesten Arbeiten von Cousins offenbaren ihr Interesse für die Erforschung von Natur, Sexualität und der dünnen, prekären Linie, an der Blumen, Lebensmittel und Körper für einen flüchtigen Augenblick ihren Reifepunkt erreichen. Die leuchtend farbigen Nahaufnahmen von Früchten, Blütenblättern, Haut und Käfern, die mit glänzender Flüssigkeit überzogen sind, schaffen es sowohl anzuziehen als auch abzustoßen. Die Arbeitsweise von Cousins hat eine viszerale Qualität; man kann die Arbeiten fast sehen, riechen, und fühlen. In vielen Bildern vermischen sich reife Körper und Früchte mit einer humorvollen Vieldeutigkeit darüber, was genau wir betrachten. Mit Werken, die entweder in extrem großem Format oder in kleineren, intimeren Stücken präsentiert werden, tauchen wir völlig in die farbenfrohe Welt der Künstlerin ein. Diese sensorische Anregung wird noch deutlicher, wenn man vor den vier Leuchtkästen steht, die den Bildern eine zusätzliche strahlende und kraftvolle Dimension verleihen. Unverschämt provokativ und sinnlich, feiern die Werke die Freude und Schönheit zwischen Attraktion und Aversion.
In Cousins' neuesten Arbeiten ist ein Wandel bei den von ihr fotografierten Objekten zu beobachten. Verwesendes, klebriges Essen und Blumen werden nun durch Mini-Plastikschweine, gekochte Bonbons oder einen bunten Hüpfball ersetzt. Darüber hinaus werden diese neuen Sujets in epischen oder kleinformatigen Fotografien präsentiert, immer in den für Cousins unverkennbaren, eng geschnittenen Kompositionen und leuchtenden Farben. Dieser Themenwechsel ist dadurch ausgelöst, dass Cousins Mutter geworden ist. Wo sie früher stets in ihrem Jugendzimmer oder am Küchentisch Blumen und Früchte fotografierte, findet sie jetzt Inspiration in einer häuslichen Umgebung und betrachtet die Welt durch nostalgisches Spielzeug und Süßigkeiten aus der Kindheit. Texturen sind hier genauso ausgeprägt, allerdings ist die glänzende Flüssigkeit der früheren Arbeiten verschwunden – vielmehr werden nun Teppiche, Seidendecken und Plastik zu den viszeralen Motiven.
Obwohl sie spielerisch und lustig scheinen, sind alle Werke, die hier in SMORGASBORD präsentiert werden, gleichzeitig kühne Zeugnisse, die den Körper, insbesondere den weiblichen, durch offene oder zweideutige Andeutungen zelebrieren. Man könnte argumentieren, dass Cousins mit ihren Arbeiten ein feministisches Statement setzt. Insbesondere ihre unordentlichen und klebrigen, fleischigen Bilder zielen darauf ab, die frauenfeindlichen Vorstellungen von perfekter, sauberer und zurückhaltender weiblicher Schönheit, die in der Bildsprache des Mainstreams so weit verbreitet sind, gründlich in Frage zu stellen.
Cousins' einzigartiger Stil der hellen, kühnen und organischen Komposition, gepaart mit ihrem politischen Statement, sind das Kernstück ihres Erfolgs. Mit ihrer witzigen, verführerischen und gesellschaftlich bedeutsamen Bildsprache ist Cousins zweifellos eine der aufregendsten bildenden Künstlerinnen ihrer Generation.
Till Brönner: Identity – Landscape Europe
Vom 14. April bis 25. August 2024 präsentiert das Ludwig Múzeum – Museum for Contemporary Art in Budapest die neueste Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ des weltberühmten Künstlers Till Brönner. Auf mehr als 450 m2 werden rund 60 – 70 Arbeiten, darunter zahlreiche neue Fotografien, der Öffentlichkeit präsentiert; abgerundet wird die Einzelausstellung durch ein multimediales Rahmenprogramm aus Vorträgen, musikalischen Interventionen und Panels.
Nach den erfolgreichen Ausstellungen – ermöglicht durch die Brost-Stiftung im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und dem Ludwig Museum Koblenz – ist das prestigeträchtige Ludwig Museum Budapest nicht nur die dritte Station, sondern auch die Fortentwicklung des kulturellen Gesichts Europas am Beispiel der Werke von Till Brönner.
Europa selbst ist ein faszinierender Kontinent, der mit seinen 700 Millionen Menschen, 150 verschiedenen Sprachen und einem beispiellosen Neben- und Miteinander und sich seit Jahrtausenden vermischenden Kulturen seinesgleichen auf der Welt sucht. Zwischen kurzen Wegen und langen Traditionen bewegt sich ein immer noch junges Denkmodell, dessen ständige Erneuerung auf einem beispiellosen Fundament von Kunst und Kultur fußt.
Ausgangspunkt der Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ ist die 2018/2019 im Auftrag der Brost-Stiftung und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn entstandene Serie „Melting Pott“, für die der Fotograf durch eine der vielfältigsten und ambivalentesten Regionen Deutschlands zog. Mit
seinem ganz persönlichen Blick auf Gesichter, Industrie-Architektur, Natur- und Kulturlandschaften, aber auch auf das Mit- und Nebeneinander verschiedener Nationen und Religionen, porträtierte Brönner aber nicht nur bekannte Personen wie den Fußballer Mario Götze, sondern drang auch tief in den für das Ruhrgebiet bekannten Bergbau ein. Emotionale Porträts und Szenerien, die z.T. unter extremer Hitze und schwierigen Aufnahmebedingungen entstanden, stehen für eine der eindringlichsten Langzeitstudien einer Region.
Diese fotografische Bestandaufnahme der Menschen, aber auch ihrer soziokulturellen Beziehungen im Ruhrgebiet sowie seinen Auswirkungen auf europäische Landschaften standen Pate für die nun erstmalig präsentierte, erweiterte Fotografie-Schau Brönners.
Chronorama. Photographic Treasures of the 20th Century
Die Helmut Newton Stiftung und die Pinault Collection freuen sich, die kommende Ausstellung unter dem Titel „CHRONORAMA. Photographic Treasures of the 20th Century“ gemeinsam bekannt zu geben. Nach dem großen Publikumserfolg der ersten Station im Palazzo Grassi in Venedig wird diese hochkarätig besetzte Gruppenschau ab dem 15. Februar 2024 in der Berliner Helmut Newton Stiftung zu sehen sein. CHRONORAMA setzt die Kooperation zwischen der Helmut Newton Stiftung und bedeutenden internationalen Sammlungen fort, die 2018 mit der Ausstellung „Between Art & Fashion“ begann. 223 Werke von 85 FotografInnen aus der Sammlung von Carla Sozzani, der früheren Chefredakteurin der italienischen Ausgaben der Modezeitschriften Elle und Vogue, konnten damals gezeigt werden.
Nun folgt die Präsentation der von François Pinault jüngst erworbenen Sammlung herausragender Fotografien der Genres Porträt, Mode, Stillleben, Architektur und Fotojournalismus, ergänzt durch frühe Illustrationen aus dem legendären Condé-Nast-Archiv. Knapp 250 Werke, entstanden zwischen 1910 und den späten 1970er-Jahren für die stilprägenden Condé-Nast-Titel und chronologisch geordnet, offenbaren exemplarisch die Entwicklung der Modegeschichte und die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in der westlichen Welt.
Auch Helmut Newtons Werk ist selbstverständlich Bestandteil dieser beachtlichen Sammlung, hat er doch seit den 1950er-Jahren für die unterschiedlichen Condé-Nast-Zeitschriften gearbeitet, vorwiegend für Vogue und Vanity Fair. Die Mehrzahl dieser Newton-Aufnahmen wird erstmals in der Berliner Stiftung zu sehen sein.
Ferner begegnen uns in der Ausstellung Helmut Newtons bekannteste und innovativste Zeitgenossen, darunter Diane Arbus, Cecil Beaton, David Bailey, John Deakin, Robert Frank, Evelyn Hofer, Horst P. Horst, Peter Hujar, William Klein, Lisette Model, Ugo Mulas, Irving Penn, Bert Stern, Deborah Turbeville oder Chris von Wangenheim.
CHRONORAMA ist ein atemberaubendes Kompendium aus wertvollen Vintage Prints, von denen viele seinerzeit als Druckvorlagen für die Magazine verwendet wurden. Wie auf einer fotografischen Zeitreise durch das 20. Jahrhundert erhalten die BesucherInnen einen Einblick in die Anfänge der fotografischen Inszenierung und in die Interpretation der damals zeitgenössischen Mode, aber auch in Bereiche wie Kultur, Lifestyle und das historische Weltgeschehen. Streng nach Dekaden geordnet, beginnt der Parcours im Jahr 1910, nachdem Condé Nast die Zeitschrift Vogue ein Jahr zuvor erworben und in der Folge zum führenden Medium für die Themen Mode, Stil und Schönheit transformiert hatte. In dieser Frühzeit waren Fotografien natürlich noch in der Unterzahl, insofern hängen hier auch zahlreiche gezeichnete Illustrationen aus den 1910er- und 20er-Jahren an den Ausstellungswänden, die für die Beiträge und vor allem die Magazincover von den damals berühmtesten Modezeichnern angefertigt wurden. Und diese Illustrationen waren im Gegensatz zur Fotografie jener Zeit farbig, für Condé Nast und seine Zeitschriften ein wichtiges Verkaufsargument. Doch das Verhältnis zwischen den Medien veränderte sich ab der nächsten Dekade. Die Fotografie wurde schließlich zum Leitmedium, nicht nur in den Magazinen Vogue und Vanity Fair, hier für Jahrzehnte fast ausschließlich in Schwarz-weiß. Entsprechend stammt auch das früheste Farbbild in der Ausstellung von 1952, aufgenommen von Irving Penn, der darüber hinaus für weit über 100 Vogue-Cover verantwortlich war.
Neben der Mode steht der Mensch im Mittelpunkt von CHRONORAMA, vor allem Porträts kreativer Geister aus den Bereichen Musik und Kunst, Sport und Politik, kurzum: Hier ist ein Who’s Who der Schönen und Reichen, der Berühmten und Bewunderten im 20. Jahrhundert zu sehen. Daneben schauen wir in luxuriöse Interieurs und Schönheitssalons, auf Stillleben und Foto-Experimente, sogar ins kriegszerstörte London oder auf das gerade errichtete Empire State Building in New York. All dies wurde in den Condé-Nast-Zeitschriften parallel publiziert – jetzt ist dieser einzigartige Bilderschatz in Berlin zu entdecken.
George Hoyningen-Huene: Glamour & Style
JAEGER ART präsentiert mit "Glamour and Style" Fotografien berühmter Persönlichkeiten der 1920 - 1960er Jahre des Fotografen George Hoyningen-Huene (1900-1968), einem der bahnbrechendsten Fotografen seiner Zeit, der es wie kaum ein anderer verstand, Kunst, Mode und Film miteinander zu verbinden.
George Hoyningen-Huene arbeitete vor allem in Paris, New York und Hollywood und erlangte zunächst internationalen Ruhm für seine sehr anspruchsvolle Mode- und Porträtfotografie. Seine sorgfältig ausgeleuchteten Studiokompositionen mit Elementen der Moderne, des Neoklassizismus und des Surrealismus machten Hoyningen-Huene von 1926 bis 1935 zu einem der führenden Fotografen der Zeitschriften Vogue, Vanity Fair und später bei der Konkurrenzzeitschrift Harper's Bazaar. Von seinen Zeitgenossen verehrt, inspirierte er auch nachfolgende Generationen von legendären Fotografen und Filmemachern in aller Welt. Richard Avedon bezeichnete Hoyningen-Huene als "ein Genie, der Meister von uns allen".
In den 1920er und 1930er Jahren bildete Paris das mächtigste Zentrum der Kreativität und der Kunst, und Hoyningen-Huene galt als einer der wichtigsten Chronisten innerhalb der miteinander verflochtenen Welten von Kunst, Mode, Design, Film und High Society. "Glamour and Style" widmet sich den von ihm portraitierten Zeitgenossen und Wegbegleitern. Aufnahmen der damaligen Topmodels Lisa Fonssagrives oder auch Lee Miller oder Agneta Fischer - die beide später selbst bedeutende Fotografinnen wurden - lassen den Betrachter in eine vergangene Zeit voller Anmut und Eleganz eintauchen. Auch mit den Stars des Künstlermilieus, wie z.B. Man Ray oder Salvador Dalí war er ebenso gut befreundet und arbeitete mit ihnen im Rahmen unterschiedlicher Projekte zusammen. Neben der Kunst und Mode war Hoyningen-Huene seit seiner Jugend von der Filmindustrie fasziniert.
Auch nachdem er im Jahre 1935 die Vogue für das Harper´s Bazaar Magazin verließ, wurde er nicht müde, weiterhin die Stars der damaligen Zeit zu portraitieren. Dutzende von Schauspielern und Künstlern wurden von ihm abgelichtet und er bereitete sich auf jedes Shooting intensiv vor, denn er strebte danach, die unterschiedlichen Charaktere der jeweiligen Hollywood-Idole festzuhalten. So portraitierte er unter anderem Gary Cooper, Marlene Dietrich, Charlie Chaplin, Johnny Weissmüller, Rita Hayworth, Katharine Hepburn oder Greta Garbo.
Noch zu Lebzeiten war Hoyningen-Huene in wegweisenden Ausstellungen wie "Film und Foto der 20er Jahre" (1929) und während der Photokina (1963) in Deutschland vertreten. In jüngerer Zeit waren seine Bilder zwar in vereinzelten Ausstellungen zur Geschichte der Modefotografie zu sehen, aber Einzelausstellungen zu seinem Werk sind sehr rar. Die Neue Nationalgalerie eröffnet ebenfalls im Januar eine Ausstellung über das Leben der Ikone der 20er, Josephine Baker, in der auch einige Portraits von Hoyningen-Huene zu sehen sein werden und das Modehaus Chanel widmet Hoyningen-Huene ab Februar eine Einzelausstellung in ihren musealen Räumen in Tokyo, zu der auch der begleitende Katalog “George Hoyningen-Huene: Photography, Fashion, Film” bei Thames & Hudson erscheinen wird; dieser wird ebenfalls erstmalig in der Galerie präsentiert.
Mit großer Hingabe an sein Handwerk betrachtete Hoyningen-Huene die Magazinfotografie nie als minderwertig gegenüber der bildenden Kunst und er ermutigte seine Kollegen regelmäßig, Bilder "mit der Absicht zu erschaffen, dass sie eines Tages in die wichtigsten Fotokunstkunstsammlungen der Welt aufgenommen werden." ...
Save The Dates
13. April 2024, 18.00 Uhr:
27. April 2024, 12.00 - 15.00 Uhr:
6. Juni 2024, 19.00 Uhr:
2. Juli 2024, 18.00 Uhr:
18 JAHRE